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Oekoindex OI3

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Oekoindex OI3

Der OI3 Ökoindex, ermöglicht eine vereinfachte quantitative Bewertungsmethode für Baustoffe, Konstruktionen und Gebäude auf Basis von Ökokennzahlen und Ökobilanzen. In den letzten Jahren hat der OI3 in unterschiedliche Wohnbau-Förderungsmodelle Einzug gehalten. Der OI3 umfasst die Ökokennzahlen Treibhauspotenzial, Versauerungspotenzial und den Bedarf an nicht-erneuerbarer Primärenergie, und kann für Baustoffe, Konstruktionen und gesamte Gebäude berechnet werden. Als Einzahlangabe trifft der Indikator eine quantitative Aussage für das Potenzial das Klima zu erwärmen, die Umwelt zu versauern (saurer Regen) und nicht-erneuerbare Energieressourcen zu verbrauchen.

Ziele

Schaffung von Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge Reduktion von Umweltauswirkungen und Gebäudeherstellung und Instandhaltung.

Es sind folgende OI3 Basisindikatoren definiert:


ΔOI3BS (sprich Delta OI3) Öko-Indikator einer Baustoffschicht

ΔOI3KON Öko-Indikator eines Quadratmeters einer Konstruktion

Öko-Indikator OI3 für Gebäude
Grundlagen der OI3 Bewertung:
Punktesystem
Der OI3 umfasst die drei Indikatoren Treibhauspotenzial, Versauerungspotenzial und den Bedarf an nicht erneuerbarer Energie. Dazu werden die absoluten Werte der Kennzahlen in ein Punktesystem umgerechnet. Je höher die erreichte Punktezahl, umso gravierender wirkt sich die Konstruktion oder das Gebäude auf die Umwelt aus. Detaillierte Informationen zu den verschiedenen OI3-Indikatoren sowie genaue Berechnungsvorschriften werden im aktuellen OI3-Berechnungsleitfaden dargestellt.
∆OI3BS Indikator über Bauteilschichten
Der ∆OI3 BS einer Baustoffschicht gibt innerhalb eines Bauteils an, um wie viele OI3-Punkte diese Baustoffschicht den ΔOI3KON Wert der Konstruktion erhöht bzw. senkt. Anders gesagt, löscht man eine Bauteilschicht aus einer Konstruktion heraus, so verringert sich ΔOI3KON der Konstruktion um ∆OI3 BS Punkte. Dieser ∆OI3 BS Indikator ist bei der Konstruktionsoptimierung sehr hilfreich, da sich die „ökologischen Schwergewichte“ einer Konstruktion an den höchsten ∆OI3 BS Punkten einfach erkennen lassen.
OI3 KON Indikator für Bauteile
Die ökologische Qualität von gängigen Konstruktionen wird durch den Ökoindikator ΔOI3 KON dargestellt.
Räumliche und zeitliche Bilanzgrenzen
Um den Umwelteinfluss von Gebäuden bewerten zu können, müssten sämtliche Bestandteile aller Konstruktionen erfasst und in die Bewertung miteinbezogen werden. Da dies zu einem unverhältnismäßig hohem Berechnungsaufwand führt, bedient man sich eines flexiblen Bilanzgrenzen-Konzepts. Dieses gibt vor, welche Bauteile bzw. Bauteilschichten berücksichtigt, und ob Nutzungsdauern von Konstruktionen miteinbezogen werden müssen.
Bezugnahme der OI3 Gebäudeindikatoren
Die OI3-Gebäudeindikatoren können auf Bruttogeschossfläche „BGF“, Bezugsfläche „BZF“ (entspricht der BGF sowie der halben Grundfläche von Pufferräumen wie z.B. Wintergärten) und die charakteristischen Länge lc bezogen werden.
OI3-Optimierungsstrategie im Planungsprozess
Die Berechnung der OI3-Indikatoren für Konstruktionen und/oder Gebäude in unterschiedlichen Bilanzgrenzen erfolgt mit der Online-Software eco2soft (http://www.baubook.info/eco2soft/).

Zur ökologischen Optimierung von Gebäuden stehen zwei Wege zur Verfügung:
1. Minimierung des Flächenanteils von Konstruktionen mit hohen ΔOI3KON -Werten
2. Vermeidung von Konstruktionen mit hohen ΔOI3- Werten

Werden die folgenden Grundsätze im Rahmen der Baustoffwahl berücksichtigt, wird der Einfluss auf die Umwelt im Allgemeinen verringert und der OI3 optimiert: 

• Baustoffe aus erneuerbaren bzw. nachwachsenden Rohstoffen
• Baustoffe aus Recyclingmaterial
• Regionale Produkte
• Materialien mit geringem Herstellungsaufwand
• Keine Produkte mit gefährlichen Inhaltsstoffen
• Keine Produkte mit Schadstoff-Emissionen
• Langlebige Produkte
• Gut entsorgbare (verwertbare) Produkte

Vorteile des OI3 Ökoindex:

Es besteht kein Mehraufwand für die Berechnung der Kennzahlen. Die benötigten Ökokennzahlen können automatisch mit den gleichen Daten ermittelt werden, die für den Energieausweis erhobenen bzw. berechneten wurden.
Es handelt sich um ein aggregiertes „Einzahlmodell“ da die Erstellung eines „Ökokennzahlenprofil“ den FörderwerberInnen nicht zumutbar ist.
Umweltwirkungen werden erfasst. Insbesondere die bedeutendsten und aussagekräftigsten Werte.
Es ist eine direkte Vergleichbarkeit garantiert. Die berechneten Ergebnisse des OI3-Indikators für die thermische Gebäudehülle liegen im selben Bereich wie die Zahlenwerte für den Heizwärmebedarf.
Einfache Auswertung und Beurteilung: Je niedriger die Berechnungsergebnisse sind, desto geringer ist der Einfluss auf die Umwelt.
Diese Vorteile haben zur Akzeptanz von Öko-Indikatoren im Rahmen von Förderungsmodellen geführt. Die für die Berechnung des OI3-Indikators erforderlichen Ökokennwerte der Baustoffe und Konstruktionen (IBO-Richtwert-Tabelle) werden vom IBO, den Bauphysik-Softwareherstellern und der Internetdatenbank baubook kostenlos zur Verfügung gestellt und laufend aktualisiert.